Ein Blick hinter die Kulissen:
Mein Human Design Mindfuck
Inhalt
- Next Level, erster Onlinekurs
- Interview mit anderen statt mit mir selbst
- Aussprechen statt Aussitzen
- Das Schild in meiner Hand
- Warum ich dir das erzähle
- Meine Learnings
- Fazit
„Ich hab momentan keinen Bock über Human Design zu reden.“
Während ich das zu meiner Freundin sagte, zuckte ich innerlich zusammen. Ups – habe ich das wirklich gerade gesagt? Schließlich war Human Design die letzten Jahre das Hauptthema in meiner Selbstständigkeit.
Next Level, erster Onlinekurs
Wenn ich zurückdenke, zeigte sich diese Human-Design-Unlust bereits viel früher. Gehen wir ein paar Wochen zurück. Mein erster Online-Kurs stand bevor. Das nächste Level in meiner Selbstständigkeit. Das Willkommens-Video war bereits im Kasten. Als Nächstes standen die Human-Design-Videos an. Und plötzlich wollte ich nicht mehr. In meinem Kopf hätte ich dir eine dicke, fette Schriftrolle an Inhalten für die Videos vorlesen können und was jetzt genau zu tun ist.
Doch ich fühlte es nicht. Es war kein Drive da. Vielleicht denkst du jetzt: Ja, aber Rebecca – jeder hat mal kein Bock. Sicherlich! Doch es ging bei mir nicht darum, dass ich nicht in Stimmung war, sondern ich fühlte keine Begeisterung in jeder Faser meines Körpers. Versteh mich nicht falsch. Wenn ich will, kann ich mich in einen Zustand versetzen, der mich zurück in meine Kraft bringt und die Lustlosigkeit abschüttelt. Doch ich merkte, hier ging es um etwas anderes.
Um es kurz zu machen: Ich vermutete zu diesem Zeitpunkt, es lag an der Verpackung „Onlinekurs“ und sah die Lösung darin, meine Community zu fragen, was sie gerade brauchen, damit ich neue Angebote daraus kreieren kann. Jetzt, beim Schreiben dieses Textes, muss ich darüber schmunzeln. Weil jetzt für mich so auf der Hand liegt, dass es nicht daran lag, wie ich Human Design in ein bestimmtes Angebot verpacken werde …
Interview mit anderen statt mit mir selbst
Anfang September veröffentlichte ich einen Instagram-Post zum Thema „Ist das Thema Human Design für dich ausgelutscht?“ und suchte Interview-Interessierte.
Fakt war: Die Interview-Partnerinnen hatten zahlreiche Wünsche und Ideen, welche durchaus machbar waren. Doch als es dann wieder an die Umsetzung ging, fühlte ich mich wie ein Luftballon, dem die Luft ausging. Ich surrte zu Boden und hatte einfach NULL Antrieb, obwohl ich wusste, wie die einzelnen Umsetzungs-Schritte sich hätten gestalten können.
Was also nun tun?
Aussprechen statt aussitzen
„Ich spürte, dass mein Herz eben nicht mehr in Flamme steht“ – schrieb ich auf Instagram. Wenn wir uns trauen, Dinge auszusprechen, bringen wir Dynamik in Schwebezustände rein. Und ich stand vor der Frage an Human Design:
„Wollen wir uns nach 4 Jahren trennen?“.
Die Überschrift des Instagram-Posts „Good Bye Human Design“ hatte eine gewisse Dramatik. #kicher. Doch ich fühlte dieses Goodbye in jeder Zelle. Ich brauchte Abstand für mehr Klarheit. Ende Oktober startete ich in eine Pause. Ich war bereit, mich selbst zu fragen, wohin die Reise nun geht. Kennst du das, wenn du etwas ausgesprochen hast und du dich einfach erleichtert fühlst?
Das Schild in meiner Hand
„Wie geht es dir gerade mit dem Thema Human Design?“ – fragte mich Alexandra. Alexandra war bei mir in THE CALL und nun war ich eine ihrer ersten Testkundinnen. #jipiie Ich liebe, es so sehr zu sehen, wenn meine Kundinnen mutig neue Wege gehen und sich genau das erfüllen, wofür ihr Herz in Flammen steht. Sie ist jetzt im Bereich Conscious Reading unterwegs und hilft dir zu erkennen, worum es jetzt genau bei dir geht.
Sie hatte mich eingeladen, Testkundin bei ihr zu sein. Und als Projektorin (mein Human Design Energietyp) fühlte ich diese Einladung sehr. Ich sagte zu.
Als sie mir diese Human-Design-Frage stellte, stiegen mir die Tränen in die Augen. Uff … damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte, das Human-Design-Kapitel war für mich nach meinem Goodbye abgehakt. War wohl doch nicht so.
Ich stellte mir vor, wie ich mit einem Schild mit der Aufschrift „Human Design“ da stehe. Ich sah, wie eine Frau auf mich zukam und von mir ein Reading wollte. Doch innerlich sträubte es sich in mir. Ich wollte nicht mehr „die eine sein, die nur Human Design Readings gibt“. Ich spürte, dass ich mich weiterentwickelt hatte und mit diesem Haupt-Label „Human Design“ nicht mehr glücklich war. „Was möchtest du stattdessen tun?“, fragte mich Alexandra. In meinem inneren Bild drehte ich das Schild um. Human Design zeigte zu mir. Vorn zu sehen war der Schriftzug „Bewusstseinsarbeit“.
Mein innerlicher Marketing-Experte zuckte auf, da dieser Begriff viel zu weitgefächert ist. Ich weiß nicht mehr, ob es Alexandra oder mir auffiel, dass ich das Human-Design-Schild nicht weggelegt hatte. Ich drehte es nur um.
Kann es sein, dass es darum geht, Human Design innerhalb meiner Arbeit im Hintergrund bestehen zu lassen und nicht als mehr als Hauptthema? Als Tool und Werkzeug? Als Teil meiner Reise? Als Teil von meiner Arbeit und mir? Den schließlich zeigte HD zu mir und nicht mehr nach außen. Das passte zu meinem Gefühl, dass ich auf Instagram nicht mehr über Human Design reden wollte.
Warum ich dir das erzähle
Weil wir alle in Phasen kommen, wo wir Dinge infrage stellen. Wo wir aufgerufen sind, ehrlich zu uns selbst zu sein. Auch wenn wir wissen, dass das unsere Arbeit als Coachin, Mentorin oder Heilerin auf den Kopf gedreht werden könnte.
Wir merken, wir haben keinen Bock auf etwas. Das Symptom. Doch was für ein Thema steckt dahinter? Was darf verändert werden, weil es nicht mehr zu dir passt? In meinem Fall war mein erster Mindfuck, dass ich gedacht habe, es liegt am Format Onlinekurs. Ich suchte zunächst im Außen und organisierte die Interviews. Erst im zweiten Schritt fragte ich mich selbst, was ich eigentlich brauche und was mir wichtig ist. Wo stehe ich gerade?
Was ich eigentlich leben wollte, war Authentizität. Es soll ein Onlinekurs mit Persönlichkeit und voller Herzblut werden. Gerade, weil ich Solo-Selbstständige bin. Ich wollte zu dem, was ich veröffentliche, stehen. Ich wollte auf keinen Fall Angebote veröffentlichen, nur weil es der nächste logische Skalierungsschritt gewesen wäre.
Ein weiterer Mindfuck war, dass ich dachte, ich müsse gleich alles abreißen. Ganz im Sinne von „Ich jag‘ meine Bude hoch, alles, was ich hab‘, lass ich los“ (Aus dem Song „Alles Neu“ von Peter Fox). Ab jetzt kein Human Design mehr. Am besten eröffne ich einen neuen Insta-Account. Kommen dir diese Gedanken bekannt vor?
Human Design Mindfuck: Meine Learnings
Bevor ich auf meine Learnings eingehe, eine wichtige Antwort: Bin ich jetzt klarer und zufriedener? AUF JEDEN FALL. Was mir klar geworden ist:
- Human Design ist ein Teil meiner Reise. Ein Teil von mir. Ein inneres Buch, welches innerhalb von 4 Jahren mit Wissen und Praxiserfahrung befüllt wurde und in mir zum Abruf bereitsteht. Ich liebe es. Schließlich steht dieser Schatz jedem meiner Kundinnen automatisch in einer persönlichen Zusammenarbeit zur Verfügung.
- Vorgegebene mentale nächste Schritte in deinem Business sind nicht alles und können schnell die Freude am Tun nehmen. Gerade vor großen Projekten braucht es so früh wie möglich einen Selbst-Check-In, damit du in Einklang mit dir selbst kreieren kannst.
- Sich die Zeit zu nehmen, um zur Wurzel des Symptoms zu kommen, ist goldwert. Ich habe mir 3 Monate Zeit gelassen und bin meiner Intuition gefolgt, was gerade richtig für mich ist und wo ich etwas ändern will.
Ich legte auf Business-Seite fest:
Human Design ist in meiner Arbeit ein Werkzeug, welches ich in meiner Arbeit und in meinen Angeboten nutze. Auf meinem Instagram-Kanal werde ich über Human Design sprechen, wenn es im Kontext Sinn und Mehrwert ergibt. Doch das Aushängeschild in meiner Hand hat sich gedreht. Human Design ist nicht mehr mein Hauptthema.
Daraus ergab sich Folgendes:
- Human Design Readings für Einsteiger biete ich weiterhin an. Dieses Angebot ist ein super Einstieg in die Thematik, und gerade die persönlichen Tipps und Tricks im Gespräch sind ziemlich gut. Das wurde mir auch von meinen Kundinnen bestätigt.
- Human Design wird auch weiterhin in THE CALL als ein Baustein von vielen einfließen. Dieses Angebot ist ein Erfolg, weil ich sehe, wie Wildflowers danach für ihre Berufung voller Begeisterung losgegangen sind. Danke an dieser Stelle für eure vielen Rückmeldungen. #meinHerzhüpft
Fazit
Wir sind frei in unseren Entscheidungen. Wenn dein Herz nicht mehr für etwas brennt, hat das einen Grund. Lass deine Authentizität nicht unter einem mentalen Konstrukt leiden. Was auch immer dein Kopf oder andere Experten sagen – hören musst du nur auf deine eigene Stimme. Das ist deine Freiheit, welche dir als Solo-Selbstständige*r niemand nehmen kann. Und das liebe ich.
Und das Schönste: Diese Freiheit lieben genau die Wildflowers, die ich mit meiner Arbeit anziehe. Und das erfüllt mich sehr. Danke.
Much love to you, wildflower!
Rebecca